Wie Unternehmen von People Analytics profitieren
Moderne Unternehmenspraktiken und neue Gesetze machen mehr Transparenz in der Personalarbeit nötig, die durch People Analytics gewährleistet werden kann.
Unternehmerischer Instinkt ist nach wie vor ein sehr wertvolles Asset, doch in der heutigen Geschäftswelt leider nicht mehr ausreichend. Die moderne Wirtschaft setzt ebenso moderne Managementtechniken und nachvollziehbare Entscheidungsprozesse voraus. Für Märkte, Investoren, Regulierungsbehörden und Managementteams sind Instinkt und Bauchgefühl keine fassbaren Größen. Sie wollen zunehmend Entscheidungen sehen, die auf der Grundlage von Daten getroffen werden, und zwar in allen Unternehmensbereichen.
Als Konsequenz hält die datenbasierte Arbeit, wie sie längst im Verkauf, Marketing oder in der Produktion praktiziert wird, nun auch Einzug ins Personalmanagement. Unternehmen werden in People Analytics investieren müssen, wenn sie künftig Fragen beantworten möchten wie: "Wie sollten unsere Aktivitäten zur Mitarbeiterschulung aussehen, damit sie in der nächsten Entwicklungsphase der Industrie mit den richtigen Fähigkeiten ausgestattet sind?"
CSRD kommt mit hohen Anforderungen an Transparenz
Schlüssige, durch Zahlen belegbare Antworten auf solche Fragen werden zunehmend auch für Behörden relevant. Derzeit entstehen weltweit neue Vorschriften, die von Unternehmen eine detailreiche Berichterstattung in Sachen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung einfordern. Die EU führt mit ihrer Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Reporting Sustainability Directive, CSRD) die weltweit strengsten Reporting-Standards für Unternehmen ein. Bis Mitte nächsten Jahres sollen auch in Deutschland entsprechende Gesetze verabschiedet werden.
Konkret verpflichtet der S1-Standard der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) über die eigene Belegschaft (Own Workforce) alle Unternehmen ab 250 Mitarbeiter, die in der EU ansässig oder tätig sind, jährlich über ihre Strategien, Aktivitäten und Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung zu berichten. Die Geldstrafen bei Nichteinhaltung der Vorschriften sind beträchtlich. Hinzu kommt, dass diese Daten keine Betriebsgeheimnisse mehr sind, sondern öffentlich zugänglich werden, was Auswirkungen auf das Image und auf mehrere Ebenen der Unternehmensstrategie haben wird.
Viele Daten über Unternehmensaktivitäten werden öffentlich zugänglich sein. Das hat Auswirkungen auf das Image und die Strategie des Unternehmens.
Die CSRD-Anforderungen werden mit dazu beitragen, dass Fakten und Analysen über Personalangelegenheiten, wie sie von People Analytics aufbereitet werden, auf die Agenda der Unternehmensleitung kommen. Angaben über das durchschnittliche Gehaltsniveau, über geschlechtsbedingte Gehaltsunterschiede, Beschwerden, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, Schulungsleistungen, Aktivitäten in Sachen Diversität und Inklusion und viele andere werden feste Bestandteile der Berichterstattung sein.
Das Werkzeug muss der Aufgabe gewachsen sein
Einzelne Unternehmen üben sich bereits erfolgreich in dieser Disziplin, für die meisten trifft dies jedoch noch nicht zu. Der Unterschied besteht im Wesentlichen darin, dass einige Unternehmen die Notwendigkeit für People Analytics als Werkzeug für moderne Personalarbeit erkannt und darin investiert haben – mit dem Nebeneffekt, dass sie dadurch auch gesetzliche Berichtspflichten erfüllen können.
Eines sollte an dieser Stelle deutlich angemerkt werden: People Analytics ist keine Aufgabe, die mit Excel gelöst werden kann, dazu ist sie zu komplex. Schon eher mit modernen Workforce-Management-Plattformen wie die von Visier, die out-of-the-box über alle erforderlichen Funktionen verfügt, um ohne große Umwege relevante Erkenntnisse zu gewinnen. Zudem können People Analytics Fakten aus dem Personalwesen mit Business-Daten kombinieren und stellen auf diese Weise die geschäftlich relevanten Korrelationen der Personalarbeit her.
Diese Erkenntnisse liefern People Analytics
Hier sind einige der Vorteile, die People Analytics Unternehmen bescheren:
Bessere Mitarbeiterbindung. Gerade in Zeiten, die von Fachkräftemangel gekennzeichnet sind, hat die Mitarbeiterbindung höchste Priorität für Unternehmen. People Analytics ist das Mittel der Wahl, um diese Aufgabe methodisch und gezielt anzugehen.
Faire und leistungsgerechte Gehälter. Daten über Job- und Vergütungsprofile, Incentives und Leistungsbewertungen ermöglichen direkte Vergleiche zwischen Teammitgliedern und Teams. Damit kann auch bei Neueinstellungen darauf geachtet werden, dass Vergütungen gerecht bleiben und Gehaltsstrukturen nicht aus dem Gleichgewicht kommen.
Bessere Personalplanung. Erkenntnisse über den aktuellen Stand der Fachkenntnisse und Fähigkeiten der Belegschaft hilft bei der Identifizierung von Know-how-Lücken, die für künftige Aktivitäten des Unternehmens relevant sind.
Intelligente Einstellungsprozesse. Analysen speziell für die Anwerbung von Fachkräften helfen Personalverantwortlichen, bei Bewerbern Eigenschaften zu erkennen, die langfristig leistungsstarke Mitarbeiter hervorbringen.
Langfristig angelegte Fortbildungsprozesse und Talententwicklung. Unternehmen nutzen People Analytics, um die Wirkung ihrer Fortbildungsmaßnahmen zu optimieren, indem sie die richtigen Fragen stellen und Personaldaten mit Businessdaten in Verbindung bringen.
Optimierte Unternehmens- und Managementstrukturen. Eine Justierung der Hierarchiestufen und Managementebenen macht Unternehmen effizienter und spart Kosten. Ein Visier-Kunde konnte dadurch den Anteil an Führungskräften in seiner Belegschaft von 30 auf 15 Prozent reduzieren.
Höhere Produktivität. Die Fähigkeit, den zeitlichen Aufwand für bestimmte Tätigkeiten nachzuvollziehen, versetzt Unternehmen in die Lage, sowohl die Mitarbeiterproduktivität als auch die Arbeitsprozesse zu optimieren.
In der Summe trägt People Analytics dazu bei, besser informierte Personalentscheidungen zu treffen – sei es bei Neueinstellungen, Vergütungsprüfungen, Beförderungen oder der Personalplanung. Eine über drei Jahre angelegte Studie von Visier über die finanziellen Auswirkungen von People Analytics brachte zu Tage, dass Unternehmen dadurch in der Lage sind, Risiken im Zusammenhang mit Personalfragen zu mindern, die Einhaltung von Richtlinien zu gewährleisten, ihre Innovationsfähigkeit zu verbessern und Wettbewerbsvorteile auszubauen.
Mehr Informationen über die neuen gesetzlichen Verpflichtungen und wie People Analytics zu ihrer Erfüllung beitragen kann, finden Sie in unserem CSRD explainer.
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